Tag des grossen Besuchs, Donnerstag, 10.10.19
Wie üblich hallt Musik am Morgen durch die Korallengänge und holt die Kinder langsam aus ihrem tiefen Schlummer. Als sich die ersten Töne von Macarena erklingen, starten alle mit dem gestern beigebrachten Tanz; anfangs noch etwas schüchtern, verwandelt sich das Foyer schon bald wieder in eine Tanzfläche voller lachender und hüftschwingenden Meeresbewohner. Nach diesem Start in den Tag, geniessen sie einen ausgiebigen Zmorge. Sobald der Energietank aufgefüllt ist, wollen alle herausfinden, was es mit dem geheimnisvollen Meerestier auf sich hat, welches immer noch nicht weiss, wer oder was es ist. Dafür hatten sie am Vortag den Doktor Professor Regebögler beauftragt, sich dieses seltsame Tier etwas genauer unter die Lupe zu nehmen: Auf dem Kopf eine rote Pelzmatte, eine lange, spitzige, goldene Nase, ein schwarzes Kleid mit goldenen, silbernen und roten Schuppen, eine Haiflosse auf dem Rücken, regenbogenfarbige Beine und Füsse mit Ananas-Motiven. An den Armen hängen zusätzliche durchsichtig-glänzende, tentakelartige Extremitäten. Die Kinder beraten sich mit dem Oktopus Octavius, was dieses Tier wohl genau sei. Sie kommen auf keinen gemeinsamen Nenner, als plötzlich Post von Doktor Professor Regebögler hereinschneit: Er beschreibt, was er alles entdeckt hat. Das Meerestier habe Anteile von Clownfisch, Schwertfisch, Seegurke, Silberfisch, Haifisch, Regenbogenfisch, Qualle und Ananas. In diesem Moment tauchen plötzlich wieder die bösen Quallen auf und nähern sich allen Meeresbewohnern: Das machen sie immer wieder, obwohl Octavius es ihnen eigentlich verboten hat – schliesslich sind die Quallententakel gefährlich für andere Meeresbewohner. Das Meerestier, welches nun weiss was es ist, hat einen Geistesblitz: Da es selbst auch zu einem Teil Qualle ist, kann es die anderen vielleicht vertreiben? Es stellt sich überraschenderweise jedoch heraus, dass die Quallen nichts Böses wollen, sondern nur probieren zu kuscheln – dem nimmt sich das noch unbenannte Meerestier gerne an. Damit das Tier eine schönere Bezeichnung erhält, entscheiden die Meeresbewohner, sich einen schönen Namen zu überlegen.
Doch bevor sie sich der Namensfindung annehmen, gilt es eine Show auf die Beine zu stellen: Abends kommen nämlich die Eltern der kleinen Abenteurer, welche nun seit bald einer Woche im Unterwasserreich leben. Damit die Kinder ihre Eltern wieder mal sehen können, haben die älteren Bewohner des Korallenriffs extra Korallendrops angefertigt, um diese für einen Abend auf den Meeresgrund holen zu können. Deshalb werden Tänze geübt, kurze Theaterstücke entwickelt, Geschichten aufgeschrieben und eine Diashow zusammengestellt – jede der vier Gruppen übt individuelle Nummern ein. Die Kinder arbeiten fleissig an ihren Texten und fangen schon bald mit den Kostümen an – sie legen für einen leckeren Spaghettiplausch zum Zmittag allerdings sehr gerne die Arbeit nieder. Weil sich das Wetter mittlerweile gebessert hat, geht es danach noch für eine Stunde raus an die frische Luft und auf den Spielplatz. Danach wird weiter an den Kostümen gefeilt. Je später es wird, desto aufgeregter sind die Kinder – die Nervosität steigt merklich. Nach dem Znacht, werden die jungen Meeresbewohner in jeder Gruppe mit einer Geschichte ein wenig beruhigt, bevor die Kinder in ihre Kostüme schlüpfen und sich frisieren und schminken lassen. Die Zeit vergeht wie im Fluge: Um 19 Uhr treffen die Eltern ein und werden in die vier Gruppen ihrer Kinder eingeteilt, bevor sie in den jeweiligen Gruppen von Raum zu Raum wandern und sich ansehen, wo ihre Kinder nun leben. Sie sehen dabei nicht nur die knapp 10-minütige Show ihrer Kinder, sondern auch über 100 Bilder, wie diese die Woche unter Wasser verbracht haben. Weiter hören sie den Schluss der Geschichte des Wassergeistes, worauf alle Kinder schon gespannt gewartet haben. Ausserdem bekommen sie einen Einblick in die Bühnenshow mit Octavius. Dabei lüftet der Oktopus den Namen des noch unbenannten Meerestieres: Aus den zahlreichen Vorschlägen aus den vier Gruppen ergibt sich der Name „Aquamarinischer-Glitzer-Traum-Misch-Fisch“; weshalb das Meerestier nun einfach „AGTM-Fisch“ genannt wird. Zum Schluss – wie könnte es denn anders sein – wird wieder ausgiebig gesungen. Dann wartet ein riesiges Dessertbuffet mit zahlreichen Kuchen, Schoggimousse und allerlei Süssigkeiten auf alle Bewohner und Besucher. Da die Eltern nicht auch hier übernachten können, da das Korallenriff nur beschränkt Platz bietet, machen sich die Eltern wieder auf den Heimweg. Der Tag neigt sich nun auch für die Kinder dem Ende zu, welche mit einem halben Ohr noch der Gute-Nacht-Geschichte zuhören, bevor ihre Augen wieder zufallen und sie in ihrem tiefen Schlummer versinken.