Tag des Abschieds, Freitag, 11.10.19
Heute ist es soweit: Die Korallendrops verlieren langsam ihre Wirkung. Das merken die Korallenriffbewohner, weil die jungen Abenteurer nicht mehr viel Energie haben – und diese brauchen sie nun, um noch die letzten Stunden unter Wasser bleiben zu können. Um es ihnen einfacher zu machen, können sie eine halbe Stunde länger schlafen als gewohnt. Der Besuch der Eltern am Abend vorher hatte sich ja auch in die Länge gezogen. Nach einem ausgiebigen Zmorge, geht es ein letztes Mal in das Innere des Schiffswracks, wo sie noch einmal einer Geschichte des Wassergeistes lauschen können. Anschliessend schwimmen die jungen Meeresbewohner zu den Korallen vor dem Schiff. Dort gibt es eine grosse Überraschung: Aus dem Nichts entdecken die vier angehenden Hilfsleiter zufälligerweise auf einen zweiten „Aquamarinischen-Glitzer-Traum-Misch-Fisch“. Als der erste „AGTM-Fisch“ auf diesen trifft, scheint es, als würden sie ihre Bewegungen automatisch synchronisieren. Blicke und Bewegungen kulminieren in einem Kennenlern-Tanz, wobei sich die zwei Fische immer fröhlicher bewegen, bis sie schlussendlich eine Art Begrüssungsroutine vorführen – auch dies immer synchron. Die anderen Meeresbewohner freuen sich für die beiden; nun müssen sie nicht mehr alleine sein. Leider müssen die Kinder aber ihre Sachen packen, damit sie gleich los können, sobald die Korallendrops die Wirkung verlieren. Da die älteren Meeresbewohner so gastfreundlich waren, räumen die Kinder auch alles schön auf – schliesslich würden sie gerne wieder einmal zu Besuch kommen.
Sobald alle Koffer gepackt sind, nehmen die älteren Meeresbewohner die Kinder mit in das Altersheim gegenüber ihrem Zuhause. Dort wird – wie könnte es auch anders sein – gesungen, um sich für die Unterstützung zu bedanken. Im Altersheim ist nämlich das gesamte Essen für die kleinen Abenteurer zubereitet worden. Der letzte Zmittag wird dann auch schon bald geliefert; es gibt Fischstäbchen, was bei den meisten Begeisterungsrufe auslöst. Anschliessend ist es Zeit für einen letzten Rundgang durch den Meeresgarten, wobei sogar ein Sprungtuch zum Einsatz kommt. Dabei lassen sich die Kinder mit einem grossen Spanntuch unter aufmerksamen Augen der Leiter in die Luft werfen, damit sie wieder sicher aufgefangen werden können.
Mit einem Blick auf die Uhr ruft der Oktopus Octavius zu einer letzten Versammlung. Es gibt schliesslich noch ein Problem zu lösen: Der Hai ist nämlich immer noch frei und jagt die Silberfische. Deshalb haben sich die vier künftigen Hilfsleiter eine Falle ausgedacht, um den Hai nicht nur zu fangen, sondern ihn auch noch in einen Vegetarier zu verwandeln. Eingesperrt in einem Käfig aus Karton wird ihm eine Schüssel voll mit Apfelstücken, welche mit dem Duft von Fisch garniert sind, vorgesetzt. Die vier mutigen Kinder erklären dem Hai, dass es sich dabei um ein 5-Sterne-Fruchtfleisch handle, welches viel besser sei als das Fleisch der Silberfische oder sonstigen Fischen. Der Hai probiert und ist begeistert: „Das ist das Beste was ich je gegessen habe! So süss und saftig – da will man ja nie mehr etwas Anderes essen!“ Er schwört, nie wieder andere Fische anzurühren und entschuldigt sich für sein früheres Ess- und de facto auch Jagdverhalten.
Nun beginnen die Korallendrops endgültig an Wirkung zu verlieren: In einer Polonaise tanzend, bewegen sich alle Meeresbewohner zum Korallenriff, wo sie sich für eine allerletzte Gesangseinlage versammeln. Anschliessend werden die Kinder an die Wasseroberfläche begleitet, wo sich alle in einem grossen Kreis versammeln. Es gibt vom Korallenriff-Mediensprecher noch einige Abschiedsworte, bevor der sogenannte Abschiedsschnegg startet: Dabei bilden alle der Reihe nach einen Schnegg und reichen allen die Hand oder umarmen sie auch zum Abschied. Dann übergeben die Meeresbewohner die Kinder wieder ihren Eltern, welche glücklich sind, dass die jungen Abenteurer wohlbehalten aus dem Wasser steigen.
Wir bedanken uns herzlich für Ihre Aufmerksamkeit – Sie waren uns wie immer ein tolles Lesepublikum. Wir freuen uns, Sie in der nächsten Kispiwo wieder schriftlich zu unterhalten und Einblicke in die Abenteuer Ihrer Kinder zu gewähren.
-Nici & Vic