Martedi: La lettera d’amore
Unser Städtchen erwacht schon sehr früh wieder zum Leben. Während die gewöhnlichen Bewohner von Dolce Vita noch tief und fest schlafen, ist (zum Unmut der Ansässigen) ein grosser Teil der angereisten Touristen bereits um sechs Uhr in der Früh wieder erkundungsfreudig. Vor dem Frühstück erwartet sie jedoch zuerst eine italienische Morgendisco, die einen schwungvollen Start in den Tag garantiert. Um das frische Brot, die Früchte, das Joghurt und die Ovomaltine anschliessend besser zu verdauen, erleuchtet Gianni Giotto die Truppe in seiner Taverne über die Entstehungsgeschichte der Gaststätte SpaGhetto. Anschliessend gehen die jeweiligen Gastgeber mit ihren Touristen auf Erkundungstour durch Dolce Vita: Diverse Outdoor-Spiele wie Fangis, 15-14 oder der „Spieleggä“ erwartet sie. Schon bald lockt Romeo wieder zum Dorfkern. Es gibt etwas, das ihn beschäftigt: Er will Giulietta schon lange unbedingt etwas fragen – er weiss nur nicht wie. Die Kinder geben ihm den Rat, seine Worte in einem Brief an sie zu richten. Gesagt, getan: Er deponiert seine Botschaft auf grünem Papier dort, wo sie ihren Bobby-Car parkiert, damit auch ja niemand anderes den streng-geheimen Brief lesen kann. Der Plan geht auf: Sie liest den Brief, freut sich sichtlich sehr und antwortet postwendend – und auch die anschliessende freudige Reaktion von Romeo lässt eine positive Antwort vermuten. Plötzlich taucht jedoch Giuliettas Schwester Rosalia auf – in panischer Hast zerreisst Giulietta kurzerhand das Papier und wirft die Überbleibsel in den Kanal. Auch Romeo erhält unerwarteten Besuch, sein Onkel erwischt in mit dem Brief, der offensichtlich von der verfeindeten Familie der anderen Kanalseite stammt und warnt ihn: Gewisse Familienmitgliedern könnte ein solcher Kontakt nicht gefallen! Romeo reagiert resigniert, zerreisst, genauso wie Giulietta, den Brief und entsorgt ihn ebenfalls im Kanal.
Doch Rosalia ist nicht dumm: Als die Kinder ihr verraten, dass die beiden Turteltauben Briefe ausgetauscht und anschliessend weggeworfen haben, will sie die verteilten Briefschnitzel wieder zusammenfügen. Nach einem stärkenden Mittagessen durchlaufen die Kinder schliesslich vier verschiedene Ateliers von den Dorfbewohnern. Dabei werden Pizzen gestaltet, auf ihre Qualität getestet, es wird fleissig getöpfert, Köche werden beim Besorgen von Zutaten unterstützt und ein Abstecher zu ortsansässigen Künstlern resultiert in Kunstwerken, die mit Drehscheiben erstellt wurden. Als Dankeschön oder Belohnung für die Hilfe verdienen sich die Kinder verschiedene Muscheln aus dem Kanal – und oh Schreck! Wer hätte das gedacht – an einigen Muscheln hängen Papierfragmente der Briefe von Romeo und Giulietta! Die Hauptaussage darauf kann Rosalia entschlüsseln: Giulietta und Romeo haben sich auf ein Glacé-Date verabredet! Tatsächlich erwischen die Kinder die jungen Verliebten in der Gelateria Azzuro. Rosalia will die Entdeckung noch wahren: Nach einer weiteren Gesangs- und Tanzrunde verpflichtet sie alle Anwesenden zur Geheimhaltung. Die ganze Aufregung und Bewegung wird belohnt. Mit einer leckeren Pizza wird das Schweigen erkauft, noch bevor der Tag zu Ende geht. Der Nachtwächter entzündet dann schon bald wieder alle Laternen, Giovanni Giotto erzählt eine weitere Geschichte aus früheren Zeiten und mit einem letzten Gute-Nacht-Lied verabschieden sich alle erschöpft in Richtung Bett.