Giovedì: Il Ballo in Maschera della pace
Der Tag startet friedlich mit den morgendlichen Klängen der Wachmacher-Disco – dieser Frieden soll jedoch nicht lange währen. Es braut sich ein richtiges Donnerwetter zusammen, welches sich direkt nach dem leckeren Frühstück entlädt! Nämlich als Romeos Tante und sein Bruder diesen nach langer Suche endlich ausfindig machen. „Was müssen wir da hören?!“ ruft Tante Oliva-Pistacchio laut. „Wie kannst du das unserer Familie antun?!“ Romeos Bruder zuckt mit den Schultern und meint nur, er habe ihn von den Konsequenzen gewarnt – eine Liaison mit Giulietta Scarlatto-Amarena werde in der Familie für Aufsehen sorgen. Während sich die Familie auf der grünen Seite zofft, taucht plötzlich auf der roten Seite eine neue Person auf: Es ist Giuliettas Tante, welche extra aus dem Süden angereist ist, wie Giulietta völlig erstaunt und etwas schockiert feststellt. „Was muss ich da hören?!“ ruft Tante Scarlatto-Amarena. „Wie kannst du das unserer Familie antun?! Das ist Entehrung auf höchstem Niveau, ich enterbe dich!“, keift sie weiter. Damit ist eine Grenze überschritten: „Jetzt reicht es, ich habe genug davon!“ rufen auf einmal Giulietta und Romeo wie aus einem Munde. Es könne nicht sein, dass beide Familien derart streiten und das, ohne den wirklichen Grund überhaupt zu kennen. Da müsse man etwas machen – und die Kinder wissen auch schon was: „Esst die Friedenspizza zusammen!“ ertönt es laut im Kanon. Die beiden Tanten sind sogleich auch ganz Ohr – Pizza geht schliesslich immer. Sie vereinbaren, zwar kein Wort miteinander zu sprechen, aber immerhin gemeinsam an einem Tisch die Pizza zu essen. All das geschieht an einem traditionsreichen Tag. Am Tag des Maskenballs wurde früher – vor den Streitigkeiten – die Gründung der Stadt Dolce Vita gefeiert. Der Tag ist also die perfekte Gelegenheit dazu, diese Tradition wieder aufleben zu lassen und gleichzeitig die Familien wieder versöhnen zu können. Die Tanten sind von diesem Vorschlag des Nachtwächters Luciano gar nicht begeistert: Mit der jeweils anderen Familie zu festen, gehört zu ihren schlimmsten Albträumen. Erst als auch alle Kinder einwilligen, mitzumachen, sodass sich die beiden Familien nicht zwingend sehen oder unterhalten müssen, willigen sie schlussendlich ein.
Da es der erste Maskenball seit Jahrzehnten ist, braucht es natürlich viel Organisation und Vorbereitung. Die Kinder kehren in ihre Gaststätten zurück, wo sie als Auftakt zum Maskenball diverse Shows auf die Beine stellen. Der DJ des Städtchen stellt sein Set zusammen und die Tavernen-Brüder bringen das Lokal auf Hochglanz. Später treffen sich alle wieder beim Dorfplatz – und es geht los. Zuerst betreten die Bewohner von Casotto Risotto die Bühne: Die eine Hälfte führt eine kurze Choreografie mit einer Lichtshow auf, bevor die andere Hälfte eine Modeshow präsentiert. Die Touristen von Gelato & Pasta haben einen Songtext geschrieben (Ich wett es gäbt en Maskeball …), welchen sie in witzigen Kostümen inbrünstig vortragen. SpaGhetto hat seinen Bewohnern diverse Kunstturn-Übungen und -figuren beigebracht und trägt diese zu Ghettomusik vor, und bei Don Calzone wird nun endlich das grosse geheime Rezept hinter der beliebten Pizzaart verraten. Nach all diesen Aktivitäten gönnen sich die Leute einen kleinen Snack, bevor der Maskenball mit einem Tanz von Giulietta und Romeo eröffnet wird, und welchem sich Luciano und Tante Scarlatto-Amarena anschliessen. Schon bald stürmen alle Kinder die Tanzfläche: Von „YMCA“ über „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm“ zu „Despacito“ oder „Chihuahua“ ist alles im Repertoire des DJs und die Kinder toben sich aus. Wer nicht mehr mag oder eine Pause braucht, kann sich mit Spielen wie beispielsweise „Werwölfle“ vergnügen. Nach wenigen Stunden geht die Energie merklich zu Neige und die Besucher des Maskenballs brauchen etwas zu essen. Nach einem leichten Znacht, geht es schon bald wieder ins Bett – jedoch nicht ohne die traditionelle Gute-Nacht-Geschichte in der Taverne Azzuro. Und das Schönste am Ganzen: Die beiden Familien haben tatsächlich den ganzen Tag lang nicht einmal gestritten.